Die Gastgeber hatten im Vorfeld einige Mühen für das Wochentagsspiel eine schlagkräftige Truppe auf die Beine zu stellen. Nachdem sich während der Woche auch noch Mannschaftskapitän Sanser Calik im Training einen Bänderriss zuzog war FC-Trainer Güngör Gürses gezwungen zu improvisieren. Dies tat er sehr geschickt und bot eine für viele überraschende Anfangsformation auf. Insbesondere die Nominierung von Artur Gerber als Außenverteidiger überraschte. Der etatmäßige sprintstarke Stürmer von FC Hepberg II überraschte auf dieser Position und bot eine gelungene Leistung. Die erstmals in dieser Formation zusammen spielende Mannschaft hatte zu Beginn einige Abstimmungsprobleme und dadurch waren die ambitionierten Gäste zunächst die klar überlegene Elf. Torchancen blieben jedoch zunächst aus und bei Flankenbällen zeigte sich Hepbergs Torhüter Farug Lawal bestens gerüstet. Nach etwa 20 Minuten hatte die von Joachim Schuffert organisierte Abwehrreihe sich zurecht gefunden. Muhammed Demirkol steigerte sich stetig und wurde zu einem Bollwerk in der Hepberger Hintermannschaft. Durch einen individuellen Fehler im Mittelfeld kamen die Gäste in der 22. Minute zur ersten Großchance. Nach Ballgewinn spielten sie den Ball in die Schnittstelle der aufgerückten Hepberg Abwehr und kamen dadurch mit zwei Spielern frei vor das Hepberger Tor. Hierbei legte der Angreifer uneigennützig für Markus Bauer auf und dieser hatte keine Mühe aus wenigen Metern einzuschießen. Bei den Hepbergern kam schon in der 27. Minute erstmals wieder Franz Baumgarten zum Einsatz und dadurch stabilisierte sich die Hepberger Elf erheblich und war gleichwertig. Kurz vor der Pause fiel der Ausgleich. Emre Erbas konnte nur noch durch ein Foulspiel am Einschuss gehindert werden. Den fälligen Strafstoß verwandelte Ali Erbas zum 1:1.
Nach dem Wechsel konnten die Hepberger trotz der vielen Umstellungen gegenüber der Stammelf das Spiel weiterhin offen gestalten. Torchancen blieben auf beiden Seiten Mangelware. Doch mit fortsetzender Spieldauer machte sich bei den Hepbergern insbesondere im Mittelfeld das Fehlen der Leistungsträger bemerkbar. Die Mannschaft mussten nun den hohen Einsatz, der zum Ausgleich spielerischer Defizite erforderlich war, Tribut zollen. Die Gäste witterten nun Morgenluft und erhöhten den Druck auf das Hepberger Tor, ohne jedoch zunächst zu Tormöglichkeiten zu kommen. Der mit hohen Einsatz spielende Antreiber im Hepberger Mittelfeld Usman Abdullahi, der von Trainer Gürses zwischenzeitlich sogar aus dem Spiel genommen worden war, da er wegen einer gelben Karte in der ersten Hälfte gelb-rot gefährdet war, unterband in der 86. Minute erneut nur durch ein Foulspiel einen Gaimersheimer Angriff und sah dafür die gelb-rote Karte. Die Gäste setzten nun alles auf die Offensive und wurden für ihren Einsatz belohnt. Emre Erbas stieg übermotiviert an der Strafraumgrenze zu hart ein und verursachte einen Freistoß. Diesen verlängerte Moritz Heckl mit dem Kopf zum vielumjubelten Siegestreffer der Gaimersheimer, die damit einen Traumstart in die neue Saison hinlegten.
Hepbergs Trainer Güngör Gürses war dennoch nach der Begegnung gefasst. „Mir war klar dass wir mit den vielen Ausfällen einen schweren Stand haben würden. Die eingesetzten Spieler haben es jedoch im Bereich ihrer Möglichkeiten sehr gut gemacht und hätten sogar einen Punkt verdient gehabt. Allerdings konnten wir uns in der Schlussphase nicht mehr vom Druck der Gäste befreien, weil wir wegen des notwendigen hohen Einsatzes am Ende Schwierigkeiten hatten. Uns haben heute leider die spielstarken Mittelfeldspieler gefehlt,“ lautete sein Fazit.
Besonders der längere Ausfall von Spielmacher und Mannschaftskapitän Sanser Calik wird den Hepbergern in den nächsten Wochen zu schaffen machen. Er hatte sich im Training einen Bänderanriss im Sprunggelenk zugezogen. Da auch noch Murat Bezgin urlaubsbedingt ausfällt, werden die Hepberger einen schweren Saisonstart haben, befürchtet Abteilungsleiter Georg Hirschinger.